Nicole Keller

Nicole Keller   Leben   Einar Schleefs Faust   Tod



Nicole Keller (mitte links) in Einar Schleefs Faust Inszenierung am Schauspiel Frankfurt 1990



Nicole Keller (mitte links) in Einar Schleefs Faust Inszenierung (Foto von Karin Rocholl, Schauspiel Frankfurt)





Nicole wurde am 29. Januar 1968 in Frankfurt am Main geboren.

Sie war das einzige Kind ihrer Eltern. Ihr Vater war Kellner und später Restaurantbesitzer. Sie hatte zwei Halbbrüder von ihrer Mutter aus erster Ehe.

Sie wuchs in der Frankfurter Nordweststadt auf und machte Abitur an der Ernst-Reuter-Schule I.

Schon früh begann sie mit der Theaterarbeit.

Zuerst beim Kinder- und Jugendtheater im Nordwestzentrum bei Margarete Backhaus. Dort wirkte sie in zahlreichen Märchen und Kindertheaterstücken mit.

Dann gründete sie die erste Schultheatergruppe der Ernst-Reuter-Schule. Dort spielte sie den König Kreon bei einer Inszenierung der Antigone von Sophokles.

Aus dieser Schultheatergruppe wuchs eine freie Theatergruppe, die zuerst "Die Liebenden in der Untergundbahn" von Jean Tardieu neu bearbeitete und an mehreren Spielstätten in Frankfurt aufführte und dann "Tote ohne Begräbnis" von Jean-Paul Sartre im Frankfurter Kellertheater inszenierte. Ebenfalls in einer eigenen Bearbeitung mit kollektiver Regie. Nicole spielte dabei die Rolle der Hélène.

1987 nach ihrem Abitur begann Nicole an der Frankfurter Goethe-Universität Germanistik und im Nebenfach Theater-und Medienwissenschaften zu studieren. Dort spielte sie bei einem Projekt des Gastprofessor John Jesuron mit (ich hoffe, ich erinnere mich richtig) und spielte dann bei Einar Schleef in seiner Faust-Inszenierung 1990 im Bockenheimer Depot, der Außenspielstätte des Schauspiel Frankfurt.

Mit Einar Schleef ging sie ans Schauspielhaus Bochum, um dort an einem Heinrich Heine Projekt zusammen mit der Tänzerin und Choreographin Reinhild Hoffmann zu arbeiten. Das Projekt scheiterte.

1991 zog Nicole mit ihrem Freund nach Ost-Berlin, in die Korsörerstraße. Sie begann dort ein Latein-Studium an der Freien Universität Berlin, jobbte als Kellnerin und arbeitete mit Einar Schleef (der ebenfalls wieder nach Berlin gezogen war) an einem neuen Heinrich Heine Projekt an der Hochschule der Künste.

Am 6. Mai 1992 wurde Nicole brutal von ihrem Lebensgefährten ermordet. 







Einar Schleef am 09.03.2001 in: Tagebuch 1999-2001, Suhrkamp 2009



Einar Schleef am 09.03.2001

in: Tagebuch 1999-2001, Suhrkamp 2009